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22. März 2019 |
Jahresmitgliederversammlung und Vortragsabend 19.30: Öffentlicher Vortrag: Auf Radevormwalder Stadtgebiet entstand die damals drittgrößte Talsperre Europas! Von 1902-1904 gelangte der Radevormwalder Bahnhof zu großer Bedeutung. Über ihn wurde nicht nur das Baumaterial für das gewaltige Bauvorhaben angeliefert, es kamen auch hunderte von Arbeitskräften aus fremden Ländern in unsere Stadt. Ein Eisenbahnunglück und ein Bauarbeiterstreik weisen darauf hin, dass der Talsperrenbau sowohl in technischer als auch in sozialer Hinsicht nicht völlig reibungslos verlief. Die Bevölkerung nahm regen Anteil am Fortgang der Arbeiten. Sonntags fuhren Personenwaggons auf der eigens für den Talsperrenbau angelegten Kleinbahnstrecke zur seinerzeit größten Baustelle Europas, und bei der Einweihung der Talsperre 1905 wurde Kaiser Wilhelm II. ein Huldigungstelegramm übersandt.
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23. März 2019 |
Tagesfahrt: Das romanische Köln – von den Anfängen im 10. Jahrhundert bis zum Ausklang in der Mitte des 13. Jahrhundert – kann als der Höhepunkt in der zwei Jahrtausende umfassenden Geschichte der Stadt Köln angesehen werden. Die 12 großen romanischen Kirchen sind die reichsten architektonischen Zeugnisse des Mittelalters in Köln und gehören seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Wahrzeichen der Metropole am Rhein und ihres Panoramas. Auch die Wissenschaftler haben ihren Rang früh erkannt, so dass sich zahlreiche Kunst- und Architekturhistoriker bereits eingehend mit ihnen befasst haben. Wir werden uns der intensiven Führung durch einige wenige dieser Kirchen unter der Leitung von Dr. Wolfgang Stoecker anvertrauen, den wir schon mehrmals als interessanten und originellen Köln-Führer kennengelernt haben. Organisation und Leitung: BGV Hückeswagen - Iris Kausemann
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5. April 2019
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Vortragsabend: Der Autor des Buches „Sportstadt Radevormwald“ wird in seinem Vortrag darstellen, warum Radevormwald den Titel „Sportstadt“ wirklich verdient hat. Da sind zum einen die zahlreichen Sportvereine, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurden und teilweise heute noch existieren, wie der Radevormwalder Turnverein (RTV), der bereits im Revolutionsjahr 1848 eine erste Fahne besaß, wegen der politischen Unterdrückung aber erst 1859 endgültig gegründet werden konnte. Da sind zum anderen zahlreiche hochrangige Sportveranstaltungen, die den Namen unserer Stadt vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der ganzen damaligen Bundesrepublik bekannt gemacht haben. Und nicht zuletzt waren es einzelne Sportlerinnen und Sportler aus Radevormwald, die durch ihre Leistungen in ganz Deutschland Anerkennung fanden.
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18. Mai 2019 |
Tagesfahrt : Unsere Fahrt geht zunächst nach Vogelsang im Nationalpark Eifel. 1933 hatte Hitler veranlasst, dass für die Ausbildung der NSDAP-Kader drei „Reichsschulungslager“ errichtet werden sollen, die man ab 1935 „NS-Ordensburgen“ nannte: in Crössinsee (Pommern), in Sonthofen (Allgäu) und in Vogelsang (Eifel). Der Bau der Ordensburg Vogelsang begann 1934, und ab 1936 wurden die NS-Schulungen durchgeführt, bis dann ab September 1939 die Wehrmacht einzog. Obwohl manche der geplanten gigantischen Bauten wie z.B. die größten Sportstätten Europas wegen des bald beginnenden Krieges nicht fertiggestellt werden konnten, gehört die ehemalige Ordensburg Vogelsang zu den größten baulichen Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Anlage zunächst von der britischen, dann von der belgischen Armee als Kaserne genutzt („Camp Vogelsang“). Seit dem 1. Januar 2006 ist die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich und im neuen Besucherzentrum kann die Dauerausstellung „Bestimmung Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ besichtigt werden. 07.15 Uhr: Abfahrt von Hückeswagen, Denkmal Organisation und Leitung: BGV Radevormwald, Hans Golombek
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5. Juli 2019 | Vortragsabend: „Die Entwicklung der Textilindustrie im Tal der Wupper in Radevormwald ab 1815 nach englischem Vorbild“ Referent: Ulrich Haldenwang, Ehem. Vorsitzender des Bergischen Geschichtsvereins Abt. Radevormwald Ort: Bürgerhaus Beginn: 19.30 Uhr Die „Industrielle Revolution“ in England mit der Industrialisierung der Textilproduktion im Raum Manchester in den 1760er bis 1840er Jahren prägte die Entwicklung in Radevormwald bis ins 19. Jahrhundert. In Cromford in der englischen Grafschaft Derbyshire baute 1771 Richard Arkwright, ein „Visionär mit ausgeprägtem Geschäftssinn“, die „Cromford Mill“, in der die Arbeitsprozesse von der Rohwolle bis zum Fertigprodukt weitestgehend mechanisiert und in einem mehrgeschossigen Fabrikgebäude zusammengeführt wurden. Die „Waterframe“-Mehrspindel-Spinnmaschine und die „Carding Engine“-Kardiermaschine hatte er zur Produktionsreife entwickelt. Von einem zentralen Wasserrad wurde die Antriebsleistung über ein System aus Transmissionsen auf die Maschinen in den einzelnen Stockwerken verteilt. Arkwright revolutionierte aber nicht nur die Technik, sondern auch die ganze Arbeitsorganisation: Für die Arbeit in seiner Fabrik warb er vorzugsweise kinderreiche Familien von außerhalb an und baute für deren Unterbringung und Versorgung eine kleinstädtische Infrastruktur mit Arbeiterwohnungen, Geschäftsgebäuden und später auch Schulen. Er entwickelte dieses „Geschäftsmodell“ mit der neuesten verfügbaren Technik ständig weiter und vermarktete es, indem er Lizenzen verkaufte. Als das napoleonische Frankreich, das nach 1800 das gesamte linksrheinische Gebiet des früheren Deutschen Reiches annektiert hatte, den Rhein zur fast unüberwindbaren Zollgrenze machte, verlegten manche Lenneper Tuchmacher ihre Fabriken nach Frankreich, d.h. in das heutige deutschsprachige Ostbelgien um Eupen und Malmedy. Sie lernten dort die neuesten Textilmaschinen kennen und kehrten nach der Niederlage Napoleons und der Beseitigung der Handelsblockaden mit den Erkenntnissen der modernen industriellen englisch geprägten Produktionsmethoden in das jetzt preußische Bergische Land zurück. Da in Lennep die für den Antrieb der Maschinen erforderliche Wasserkraft nicht vorhanden war, sicherten sich die Fabrikanten Bauendahl, Schürmann & Schröder, Johann Wülfing & Sohn die „Wasser-Gerechtsame“ in Dahlhausen, Vogelsmühle und Dahlerau und begannen fast zeitgleich ab den 1830er Jahren mit dem Bau neuer Fabrikanlage und der erforderlichen Infrastruktur für die Arbeiter und Arbeiterfamilien nach englischem Vorbild. Die Radevormwalder Wupperorte, ein Industrie-Ensemble nach dem Arkwright’schen Geschäftsmodell kann heute aus der Sicht der Denkmalpflege zur „Spitzengruppe historischer Industriemonumente“ des gesamteuropäischen Erbes gezählt werden. |
17. August 2019 |
Tagesfahrt : Ähnlich wie Radevormwald wurde auch Ratingen von den Grafen von Berg zur Sicherung der Nordgrenze des bergischen Territoriums zur Stadt erhoben, allerdings schon 1276, also 40 Jahre früher als Radevormwald. Die befestigte Stadt blühte wirtschaftlich auf, wurde aber gegen Ende des 30jährigen Krieges fast völlig zerstört. Aber schon 1783 begann der Aufstieg Ratingens zur Industriestadt: Der Elberfelder Geschäftsmann Johann Gottfried Brügelmann errichtete eine mechanische Baumwollspinnerei, die man als erste „echte“ Fabrik auf dem europäischen Festland ansieht. Brügelmann konnte diese Fabrik nur errichten, weil er Industriespionage betrieben hatte: Das für den Bau von Spinnmaschinen erforderliche Knowhow, eine Erfindung von Richard Arkwright, hatte er in dessen Fabrik in dem englischen Dorf Cromford kennengelernt. Wir besichtigen zunächst die Altstadt von Ratingen und besuchen dann diese bemerkenswerte Fabrik. 08.15 Uhr: Abfahrt von Hückeswagen, Denkmal Organisation und Leitung: BGV Radevormwald, Ulrich Haldenwang
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7. September 2019 |
Halbtagesfahrt: Der Steffenshammer ist ein Schmiede- und Schleifkotten am Bachlauf der Gelpe und wurde 1746 errichtet. Seinen Namen hat er von der Familie Steffens, die das Hammerwerk 1825 kaufte und zum Schmieden von Werkzeugen, Sensen, Sicheln und Schwertern nutzte. Angetrieben wird der Schmiedehammer durch ein großes oberschlächtiges Wasserrad. Der Steffenshammer gehört zu den letzten Zeugen einer großen frühindustriellen Vergangenheit im Raum Remscheid, Solingen und Wuppertal. Hier wurden seit dem 14. Jahrhundert Eisen und Stahl in mehreren hundert Hammerwerken und Schleifkotten industriell bearbeitet. Man nutzte teilweise bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts die dort vorhandene Wasserkraft aus. 13.00 Uhr: Abfahrt von Hückeswagen, Denkmal Organisation und Leitung: BGV Radevormwald, Bernhard Priggel
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18. Oktober 2019 |
Vortragsabend: Mit der freien Jagd für Jedermann war es schon im Mittelalter vorbei. Der Adel beanspruchte die Jagd für sich und setzte "sein Jagdrecht" oft mit brutaler Gewalt durch. Im 18. Jahrhundert geriet die ausschließliche Jagdausübung des Adels ins Wanken. Der luxuriöse Lebensstil an den Herrscherhöfen, auch beim Kurfürsten von der Pfalz, führte zu einem enormen Finanzbedarf. Wohlhabend gewordenen nichtadeligen Kaufleuten wurde es möglich, ein Jagdgebiet zu pachten. Neues Gedankengut, auch im Jagdrecht, brachte die französische Besatzung unter Napoleon mit verheerenden Folgen für das Wild. Die entscheidende Wende kam aber erst 1848 - das Jagdrecht ging auf den Eigentümer von Grund und Boden über. Waren Hasen, Rebhühner und Birkwild über lange Zeit die wichtigste Jagdbeute, so gewannen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Rehe zunehmend an Bedeutung. Der Rückgang von Getreidefeldern, Kartoffeln und Runkelrüben ließ auch Rebhühner und Fasanen verschwinden. Rehe und Wildschweine sind heute die Jagdbeute.
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8. November 2019 |
Vortragsabend Nachdem wir uns 2017 an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren durch Luthers Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg erinnert hatten, sollten wir 2019 an das 500jährige Jubiläum der durch Ulrich Zwingli ausgelösten bedeutenden Schweizer Reformation denken. Ich möchte über die kulturgeschichtliche Bedeutung des evangelischen Pfarrhauses informieren, auch über das Leben in einer Pfarrfamilie, und dabei auf in Geschichte und Gegenwart bekannte Personen aufmerksam machen, die aus Pfarrhäusern stammen: Angela Merkel, Theresa May, Gudrun Ensslin, Katy Perry, Hermann Hesse. Es wird auch einen Seiten-Blick auf unsere Bergische Regionalgeschichte geben. Und das alles soll informativ, aber auch mit einem locker-heiterem Akzent versehen sein.
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Die Vorträge finden, wenn kein anderer Raum ausdrücklich angegeben wird,
im Mehrzweckraum des Bürgerhauses Radevormwald, Schlossmacherstr. 4-5 statt.
Geschichtsinteressierte Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.
Programmänderung vorbehalten.
Alle Veranstaltungen werden in der Presse angekündigt.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Veranstaltungen Bergischer Geschichtsverein Abt. Hückeswagen:
Die Vortragsveranstaltungen des BGV Hückeswagen finden in der Regel im Heimatmuseum statt. Die Themen und Termine finden Sie in der örtlichen Presse bzw. im Internet:
www.bgv-hueckeswagen.de
Stammtisch im Allgemeinen an jedem ersten Freitag im Monat um 18:00 Uhr im Kolpinghaus.